DNC3ALED: Knowledge and Power in a Polycentric World. Discourses Across Languages, Cultures and Space

DNC3ALED: Knowledge and Power in a Polycentric World. Discourses Across Languages, Cultures and Space

Veranstalter
DiscourseNet in collaboration with the Asociación LatinoAmericana de Estudios del Discurso (ALED)
Veranstaltungsort
Paris Seine, Université de Cergy-Pontoise
Ort
Paris
Land
France
Vom - Bis
11.09.2019 - 14.09.2019
Deadline
30.09.2018
Von
Johannes Beetz

Die Legitimität ‘Europas’ und ‘des Westens’ als identifizierbare räumliche und vorgestellte Einheiten wird zunehmend angezweifelt. Das Bewusstsein über eine polyzentrische Welt ist in den letzten Jahren gestiegen. Gleichzeitig wächst das Feld der Diskursforschung weltweit rapide und lässt sich nicht (mehr) als ein ‚westliches‘ oder ‚europäisches‘ Phänomen beschreiben. Diskursforschung, oder Discourse Studies, sind für ihre theoretischen Ansätze und methodologischen Werkzeuge bekannt, die die Produktion von Sinn als soziale Praxis fassen. Die verschiedenen sozialen Praktiken der Sinnproduktion mobilisieren Sprache(n), Medien und Technologien. Damit ist die Diskursforschung in besonderer Weise dazu geeignet, die sich verändernden Konzeptionen einer postkolonialen und post-eurozentrischen Welt zu beschreiben und zu analysieren.

Die unterschiedlichen Arten, die Schnittstelle von Gesellschaft und Sprache im Rahmen verschiedener Schulen, Theorien und Ansätzen innerhalb der Diskursforschung zu denken, versprechen anregende und kontroverse Analysen der heutigen Welt.

Die jeweiligen Schwerpunkte der Diskursforschung variieren nicht nur entsprechend der theoretischen und methodologischen Ausrichtungen der unterschiedlichen Ansätze, sondern auch je nach den spezifischen nationalen oder regionalen Kontexten, in denen Fragen des Diskurses, der Macht, der Subjektivität, der Sprache und des Kontexts problematisiert werden. So sind beispielsweise die englisch-, französisch-, deutsch-, spanisch-, portugiesisch-, und russischsprachigen Gemeinschaften von Diskurstheoretiker_innen oder -analytiker_innen von dynamischen Debatten und besonderen Terminologien und Ansätzen geprägt, die außerhalb der jeweiligen Sprachgemeinschaft häufig nicht bekannt sind. Der dritte DiskursNetz-Kongress möchte einen Raum für Dialoge und Reflektionen zwischen den und über die verschiedenen sprachlichen und nationalen Traditionen innerhalb der Diskursforschung schaffen.

DiskursNetz (http://www.diskursanalyse.net) ist ein interdisziplinäres Netzwerk von Diskursforscher_innen, die in den letzten zehn Jahren über 25 Veranstaltungen in Europa organisiert haben. Die Asociación LatinoAmericana de Estudios del Discurso (comunidadaled.org) wurde 1995 gegründet, um die Entwicklung der Diskursforschung in Lateinamerika zu fördern. ALED hat 12 internationale Kongresse und jeweils etwa elf nationale Veranstaltungen in den Mitgliedsländern organisiert.

Als gemeinsame Initiative von DiskursNetz und ALED lädt der DNC3–ALED-Kongress Beträge ein, die Konzepte wie beispielsweise ‚Europa‘, ‚den globalen Süden‘, ‚den Westen‘, etc. kritisch reflektieren. Im Gleichklang mit der Vernetzung der der heutigen Welt, laden wir Diskursforscher_innen aus allen Ländern nach Paris zu einer Bestandsaufnahme der aktuellen Entwicklungen in der Diskursforschung ein. DNC3–ALED:
- ist offen für Diskursforscher_innen aus allen Disziplinen
- begrüßt Vorträge in allen Sprachen, in denen Diskursforschung betrieben wird
- zielt auf die Schaffung und Weiterentwicklung nicht-hierarchischer und offener Räume zum Dialog und Austausch.

Wir begrüßen Beiträge, die bestehende diskurstheoretische Rahmen behandeln und überprüfen, neue Ansätze aus verschiedenen Feldern und Schulen artikulieren, soziale Phänomene empirisch untersuchen und/oder über das kritische Potential von Diskursforschung reflektieren. Des Weiteren freuen wir uns auf Beiträge, die sich mit den konkreten theoretischen und/oder methodologischen Herausforderungen der Diskursforschung beschäftigen – im Besonderen solche, die am Nexus von Wissen und Macht arbeiten.

Forscher_innen sind eingeladen, neue Ansätze zu entwickeln und sich auf eine breite Vielfalt von Themen zu konzentrieren. Zum Beispiel:
Subjektivität in der heutigen (postmodernen) Gesellschaft; diskursive Epistemologie; Indexikalität; Ideologie; Wissen und Hegemonie; Gouvernementalität in der Wissensökonomie; Widerstand und Aktivismus; diskursive Materialität und materieller Diskurs; Kritik und Reflexivität; Zwei- und Mehrsprachigkeit und translinguale Kommunikation; Sprachpolitik; Diskurs und Geschlecht; Klasse; Migration; Rassismus; Populismus; (Neo-)Faschismus und (Neo-)Nazismus; Diskriminierung; Argumentation und Rhetorik; soziale Kognition; institutionelle/r Diskurs/e; Arbeitsplatzkommunikation; Praktiken und Identitäten am Arbeitsplatz; multimodale Interaktion und Diskursanalyse; Onlinemedien und digitale Kultur; Materialismus und Diskurs; digitale Geisteswissenschaften (digital humanities); transkulturelle Interaktion; Multimodalität; Corpus- und computergestützte Analyse; Konversation und Interaktion, etc.

Beiträge im Rahmen des DNC3–ALED können in drei Formaten präsentiert werden:
1. Individuelle Beiträge (20 Minuten Präsentation plus 10 Minuten Diskussion)
2. Panel-Sitzungen (normalerweise 60-90 Minuten zu einem Thema). Wir begrüßen außerdem Vorschläge zu Round-Tables, Workshops oder anderen unkonventionelleren Panelformaten. Bitte geben Sie die Form Ihres Beitrages im Abstract an.
3. Eine ad-hoc „Unconference“ wird an einem der Nachmittage stattfinden. Die Sitzungen werden nicht im Vornherein geplant. Stattdessen werden alle Teilnehmer_innen während des Kongresses die Möglichkeit haben, Sitzungen auf die Tagesordnung zu setzen.
Teilnehmer_innen können Themen, Methoden, Theorien, Fragestellungen, Probleme, etc. vorschlagen und eine besondere Vorbereitung ist nicht nötig. Mehr Informationen zu dem Unconference-Format finden Sie hier:
http://unconference.net/unconferencing-how-to-prepare-to-attend-an-unconference

Keynote-Speakers:
DNC3–ALED wird von Johannes Angermuller und Dominique Maingueneau eröffnet. Die Sprecher_innen werden die Bandbreite der vertretenen Hintergründe und Ansätze widerspiegeln. Bestätigte Vortragende sind unter anderem:

Caterina Carta, Kanada (auf Englisch)
Patrick Charaudeau, Frankreich (auf Französisch)
Laura Pardo, Argentinien (auf Spanisch)
Viviane Resende de Melo, Brasilien (auf Portugiesisch)

Fristen:
- Einreichung von Panel-Vorschlägen (inklusive aller Teilnehmer_innen, Titeln und Abstracts) so bald wie möglich aber nicht später als den 30. September 2018 (20:00 Uhr MEZ) via www.dnc3aled.discourseanalysis.net .
- Einreichung individueller Abstracts für individuelle Beiträge und gemeinsame Präsentationen (joint session papers): 30. September 2018 (20:00 Uhr MEZ) über die Kongress-Webpage auf www.dnc3aled.discourseanalysis.net
- Benachrichtigungen bezüglich der Zusagen individueller Beiträge werden am 15. Dezember 2018 verschickt.
- Eine vorläufige Version des Konferenzbeitrages wird bis zum 31. Juli 2019 erwartet. Diese Versionen werden auf die Webseite gestellt.

Abstracts von nicht mehr als 250 Worten sollten bis zum 30. September über die Kongress-Webpage eingereicht werden: www.dnc3aled.discourseanalysis.net .
Bitte geben Sie (i) Ihr bevorzugtes Beitragsformat (Präsentation/Panel-Sitzung) und (ii) Ihre bevorzugte Präsentationssprache(n) an. Wir ermutigen die Einreichung thematischer Panels (mit Beiträgen in einer Sprache).
Abstracts für individuelle Beiträge oder Panels können in Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch oder einer anderen Sprache eingereicht werden. Mindestens zehn angenommene Beiträge in einer Sprache sind nötig, um eine Sprache auf dem Kongress vertreten zu haben. Falls weniger als zehn Beiträge in der jeweiligen Sprache angenommen werden, können die Beiträge auf Englisch oder Französisch präsentiert werden.

Für die ad-hoc Unconference müssen keine Abstracts eingereicht werden. Registrieren Sie sich einfach als Teilnehmer_in und kommen Sie mit einer Idee, Frage, Methode oder einem Thema, Konzept oder Projekt zu der Sitzung. Beitragende müssen auf die Bedürfnisse von Sprecher_innen anderer Sprachen eingehen.

Wir laden alle Vortragenden ein, sich der Komplexität und Lebendigkeit einer mehrsprachigen Konferenz zu stellen. Aus diesem Grund bitten wir alle Teilnehmer_innen ihren Beitrag in Form eines Papers oder einer erweiterten Version ihres Abstracts (mindestens drei Seiten) bis zum 31. Juli 2019 einzusenden.

Beiträge können für die peer-reviewte open access Palgrave Communications-Reihe ‚Discourse Studies: theories and methodologies at the crossroads of language and society’ eingereicht werden (verlegt von Palgrave Macmillan, siehe https://www.nature.com/palcomms/for-authors/call-forpapers# discourse für Informationen zum Einreichungsprozess; veröffentlichte Artikel können hier eingesehen werden: https://www.nature.com/collections/gxplbgvcbv).
Außerdem können Beiträge für die DiscourseNet Working Paper Series eingereicht werden (http://dncwps.discourseanalysis.net). Die Teilnehmer_innen des DNC3-ALED-Kongresses sind eingeladen, sich an einer Diskussion über einen zukünftigen assoziationsförmigen Rahmen zu beteiligen. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte dnc3aled@gmail.com .

Kongressorganisator_innen:
Johannes Angermuller (University of Warwick / École des Hautes Études en Sciences Sociales), Cristina Arancibia Aguilera (Pontificia Universidad Católica de Chile, ALED), Johannes Beetz (University of Warwick), Axel Boursier (Paris Seine, Cergy-Pontoise), Françoise Dufour (École des Hautes Études en Sciences Sociales), Michael Kranert (Edinburgh Napier University), Julien Longhi (Université Paris Seine, Cergy-Pontoise), Felicitas Macgilchrist (Georg Eckert Institute / Universität Göttingen), Dominique Maingueneau (Université Paris 4 - Sorbonne), Ailin Nacucchio (Paris 3 - Sorbonne Nouvelle / Universidad de Buenos Aires), Laura Pardo (Universidad de Buenos Aires, ALED), Luciana Radut-Gaghi (Université Paris Seine, Cergy-Pontoise), Marco Antonio Ruiz (Université Fédérale de São Carlos / École des Hautes Études en Sciences Sociales, ALED), Susanne Weber (Universität Marburg), Jan Zienkowski (Université Saint-Louis, Bruxelles)

Wissenschaftlicher Beirat:
Carmen Aguilera-Carnerero (University of Granada), Marc Angenot (Université McGill's), Ligia Menossi Araujo (Université Fédérale de São Carlos), Ammar Azouzi (Université de Sousse), Delia Badoi (EHESS Paris / Romanian Academy of Science), Roberto Baronas (Université Fédérale de São Carlos), Josiane Boutet (Université Paris-Sorbonne), Cécile Canut (Université Paris-Descartes), Renata Carreon (Université Fédérale de São Carlos), Eduardo Chávez Herrera (University of Warwick), Luzmara Curcino (Université Fédérale de São Carlos), Marek Czyzewski (Université de Łódź), Mariano Dagatti (University of Buenos Aires), Pascale Delormas (Université Paris Est Créteil), Marianne Doury (CNRS / Paris Nanterre), Griselda Drouet (Université Rennes 2), Jules Duchastel (UQAM), Peter Furkó (Károli Gáspár University of the Reformed Church), Denize Elena García da Silva (Universidade de Brasilia), Nathalie Garric (Université de Nantes), Laurent Gautier (Université Bourgogne Franche Comté), Marc Glady (Université Paris-Dauphine), Jacques Guilhaumou (Aix-Marseille Université),
Sixian Hah (University of Warwick), Julieta Haidar (INAH, Mexico), Patrick Haillet (Université de Cergy-Pontoise), Chris Hart (University of Lancaster), Benno Herzog (Universitat de València), Majid KhosraviNik (University of Newcastle), Jan Krasni (University of Belgrade), Frédéric Lebaron (ENS Paris), Roberto Marafioti (Universidad Nacional de Lomas de Zamora), Damon Mayaffre (CNRS, Université de Nice Sophia Antipolis), Christian Meyer (Universität Konstanz), Irina Mironova (Higher School of Economics - Nizhny Novgorod), Teresa Oteiza (Pontificia Universidad Católica de Chile), Kaushalya Perera (University of Colombo), Christophe Rey (Université de Cergy-Pontoise), Arnaud Richard (Université Montpellier 3), George-Elia Sarfati (Université Populaire de Jérusalem / Université Clermont Auvergne), Vanice Sargentini (Université Fédérale de São Carlos), Shi-xu (Zhejiang University), Tatiana Shutova (Linguistics University of Nizhny Novgorod), Jaspal Singh (University of Cardiff), Yannis Stavrakakis (Aristotle University of Thessaloniki), Alejandra Vitale (Universidad de Buenos Aires)

Programm

Kontakt

Johannes Angermuller

University of Warwick

dnc3aled@gmail.com

http://dnc3aled.diskursanalyse.net